Know your history: Eine kurze Geschichte des Faltrades
Falträder sind heute hoch spezialisiert. Rahmen aus Titan, Sattelstützen aus Carbon und Smart Gadgets machen der ein oder anderen Falter zum High Tech Fahrrad. Und wie bei jedem guten Spezialprodukt basteln leidenschaftliche Konstrukteure und Nerds immer weiter an den kleinen Bikes herum. Nicht nur in Sachen Packmaß sind sie herkömmlichen Fahrrädern längst überlegen.
Aber wie überall im Leben gilt: Know your History – Kenne Deine Geschichte! In diesem Fall die Faltrad Geschichte.
Die beginnt nämlich schon im Jahr 1878, als sich der Brite William Grout sein faltbares Hochrad patentieren ließ. Falt- oder besser gesagt zerlegbar war damals tatsächlich das Rad selber. An vier Stellen auseinandergenommen konnte es in einem dreieckigen Koffer transportiert werden. Langlebigkeit dieses Rades zumindest fraglich…
1896 dann das US Patent mit der Nummer US 569354 A. Das als „Faun“ bekannte Faltrad von M. B. Ryan. Die Mutter aller Falträder. Die Ähnlichkeit zu späteren Klapprädern ist nicht zu übersehen.
Im ersten Weltkrieg folgten die sogenannten Parabikes, faltbare Zweiräder für Fallschirmspringer und für den Fronteinsatz. Das Bild zeigt zwei italienische Bersaglierie mit aufgeschnallten und zerlegten Rädern auf den Rücken. Bei dem Untergrund scheint das Laufen aber die bessere Alternative gewesen zu sein.
Neben einigen Kindermodellen und weniger erfolgreichen Versuchen zwischen den Weltkriegen nahm die Entwicklung Anfang der 1960er endlich Fahrt auf. Der Engländer Alex Moulton schuf das Moulton Stowaway, das eine erste große „Klappradwelle“ nach sich zog. Auch heute noch sieht man viele Klappräder der alten Bauart mit dem klassischen Klappmechanismus im Rahmen.
In den Siebzigern wurde das Bickerton entwickelt. Das erste Brompton folgte Ende der 1970er und heute haben wir mit Dahon, Tern, Birdy, Pacific Cycles, Strida und vielen weiteren eine Bandbreite an hochwertigen Falträdern, die die verschiedensten Bedürfnisse erfüllen. Vom Fahrverhalten haben sie längst einen hohen Standard, sind tourentauglich und sportlich zu fahren.
Die Idee ist über 130 Jahre alt und trotzdem gehört ihr die Zukunft.
Wer das nicht glaubt: Einfach vorbeikommen und Probefahren!
Genial Bericht. An das rote Klapprad kann ich mich noch gut erinnern. Meine Oma hatte so ein Teil, für sie war es absolut in Ordnung, wenn ich damit fahren sollte, eher etwas zum fremdschämen. Die Klappräder von heute dagegen, sind da schon was ganz anderes. Haben selbst zwei davon, sind auf dem Segelboot immer dabei. Nehmen kaum Platz weg an der Reling, und wir sind immer mobil
Liebe Freunde,
Schöne, kurze Zusammenfassung. Leider beim Bickerton etwas – sagen wir mal – unpräzise. Raleigh hatte mit dem Teil nun wirklich nichts zu tun. Mehr Klappradhistorie hier:
http://st-pedali.blogspot.de/2017/11/kleine-liebeserklarung-ans-klapprad.html
Gruß aus Hamburg
Jörg
Hi Jörg,
danke für den Hinweis. Habe ich korrigiert. Werde deinen Post mal lesen.