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BOXBIKE Testride II – Radelmädchen Juliane testet ein Brompton

Kanufahrer, Innendesigner, Rennradlerinnen – Damit wir Euch nicht immer das Gleiche über Falträder erzählen, haben wir die Anderen gefragt. Wie ihnen eine Woche auf einem Testbike von uns gefallen hat, erzählen Sie uns in der neuen Blogserie, dem #BoxbikeTestride!

Juliane vom Radelmädchen-Blog testet ein Brompton M6RD

Wir treffen Juliane regelmäßig auf Events wie der Fahrradschau und lesen auch sehr gerne ihren Blog Radelmädchen. Ehrensache, dass wir sie für einen Brompton Testride eingeladen haben. Ein bisschen überwältigt war sie von der Auswahl und so hat sie neben dem Brompton M6RD – mit M-Lenker, 6-Gangschaltung und Gepäckträger – auch noch ein Birdy Speed und das Tyrell IVE ausprobiert.

BOXBIKE: Du fährst viel Fahrrad und schreibst sogar einen eigenen Blog darüber. Woher kommt die Leidenschaft?

Radelmädchen: Ich bin als Kind schon gern Rad gefahren und habe später im Studium die Liebe zum Radfahren wieder entdeckt. Ich mag das schnelle, unkomplizierte Vorankommen: Kein Warten auf öffentliche Verkehrsmittel, kein Umsteigen, kein Stau. Gesundheitlich bin ich auch fitter als vorher. Ich lerne die Stadt immer wieder neu kennen und entdecke Orte und Straßen, an denen ich noch nie zuvor war. Außerdem ist Radfahren Zeit zum Nachdenken. Mein Masterthema ist mir auch beim Radeln eingefallen.

Was für ein Rad fährst Du aktuell?

Da ich viel mit dem Rad unterwegs bin und gerne auch Reisen damit mache, habe ich mir vor zwei Jahren ein Touring/Trekkingrad gekauft. Es hat mich bisher nie enttäuscht. Dennoch fände ich so einen leichten Stahlrenner auch sehr verlockend.

Wann und wie hast du zum ersten Mal von Falträdern erfahren?

Mir sind die Falter hin und wieder auf der Straße aufgefallen. Aber wirklich drauf gekommen bin ich durch Miriam von hamburgfiets.de. Ich verfolgte ihren Blog und ihren Erfahrungen mit ihrem Brompton „Fiete“ haben mich neugierig gemacht.

Du hast ein Brompton und ein Birdy Speed getestet. Wie hat Dir das Fahren damit gefallen?

Ich bin ein Fan! Das Fahrverhalten war sehr angenehm. Das Rad ist durch die kleinen Reifen sehr wendig und agil. Tatsächlich kann man auch eine gewisse Geschwindigkeit erreichen, die zwar langsamer ist, als mein großes, aber dennoch völlig ausreichend in der Stadt. Nur die Schalthebel fand ich nicht so gut zu handhaben. Im Vergleich zum Rest des Faltrades wirkt sie nicht so robust und könnten leichter zugänglich sein. Auch Kopfsteinpflaster war deutlich unangenehmer im Vergleich zu großen Reifen. Das Birdy Speed war da etwas angenehmer, weil besser gefedert.

Stichwort Mobilität: Wie mobil warst Du mit dem Brompton?

Den Faltmechanismus habe ich sehr häufig genutzt. Ich war mit dem Faltrad in der Bahn unterwegs, habe es mit auf die Arbeit genommen und sogar Fernbus bin ich gefahren, wo es als normales Gepäckstück in einer großen Ikeatasche im Gepäckraum landete. Das fand ich super praktisch. Den Faltmechanismus hatte ich sehr schnell drin. Der ist beim Brompton im Vergleich zum Birdy auch einfach logischer. Es ist deutlich, wo alles hin gefaltet werden muss und kleiner ist es im gefalteten Zustand auch. Es gibt Markierungen, Einhakstellen und Drehknöpfe. Das Birdy Speed hat mich vergleichsweise am Anfang echt in den Wahnsinn getrieben, weil nicht ganz klar war, wo was richtig sitzt.

Könntest Du Dir vorstellen, in Zukunft irgendwann ein Faltrad zu besitzen?

Ich denke schon eine Weile darüber nach. Da ich doch recht häufig und teilweise durch ganz Deutschland unterwegs bin, hätte ein Faltrad einen hohen Nutzen für mich. Ich habe mit der Fernbusfahrt schon gemerkt, wie praktisch es ist unterwegs. Auch kann man es im ICE mitnehmen, was lange Umwege und Fahrtzeiten ersparen kann. Schließlich darf man sein normales Rad gar nicht im ICE mitnehmen.

Mich hindert letztendlich der Preis. Die Qualität der getesteten Räder ist ziemlich gut und sie wirken sehr robust. Somit ist der Preis schon nachvollziehbar, aber eben auch nicht gering. Außerdem kann ich mich so schlecht entscheiden. Das Tyrell, das ich ebenfalls ausprobiert habe, hat ebenso tolle Fahreigenschaften wie das Brompton und der Faltmechanismus ist auch gut. Dafür finde ich die Schaltung besser zu bedienen. Nur die Farbwahl lässt noch etwas zu wünschen übrig.

Falträder sind – selbst in Berlin – in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Woran liegt das in den Augen eines Fahrradbloggers?

Ich glaube, in den Köpfen vieler Menschen sind sie keine vollwertigen Fahrräder. Früher hießen sie einfach nur Klappräder, gern auch synonym für nicht so robust und klapprig. Ältere Menschen sind damit in den Urlaub gefahren. Viele wissen vermutlich einfach nicht, wie sehr sich der Mechanismus verändert hat und wie praktisch so ein Faltrad sein kann. Optische Vorlieben und der eigene Lifestyle spielen wohl auch eine große Rolle. Dabei macht zum Beispiel Brompton seine Falter durch die große Farbauswahl, das ganze Zubehör und die diversen Challenges und Veranstaltungen schon länger zum Kultobjekt. Das muss man nur erstmal sehen.

Wir wurden auch oft angesprochen mit den bunten Falträdern. Die Menschen haben sowas noch nicht gesehen und fanden es interessant – viel mehr, als mit den Standardfarben.

Du warst gerade ein paar Tage mit dem Rad in Dänemark und Kopenhagen. Könntest Du Dir vorstellen, so eine Tour auch mit dem Faltrad zu machen?

In Verbindung mit der Bahn wäre so eine Tour schon vorstellbar. Allerdings stelle ich mir es, trotz der guten Übersetzung dennoch anstrengender vor – besonders bei Gegenwind. Auch muss man sich mehr Gedanken um das mitgenommene Gepäck machen, da nicht jede Tasche passt. Ich würde deutlich weniger mitnehmen können und vermutlich dann nur kurze Touren ohne Zelt machen. Für lange Reisen bevorzuge ich doch das große Rad.

Die Falter haben es Juliane schon sehr angetan und mit der nächsten Gehaltserhöhung ist das Brompton vielleicht drin im Budget. Dann erzählen wir ihr noch ein bisschen über unsere Sardinientour mit dem Faltrad  und vielleicht traut sie sich danach auch mit dem Falter auf große Fahrt…

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